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THRICE – Metal up your punky emo-ass!

Was hatte ich mich zunächst gefreut, als THRICE im Sommer letzten Jahres endlich nach Deutschland kommen sollten. Das einzige Problem war, dass der Spaß nicht gerade günstig war, da sie nur im Rahmen der Reconstruction-Festivals hierzulande unterwegs waren. Und da mich Skatepunk (und somit ein Großteil der übrigen Bands) nicht gerade vom Hocker haut, hoffte ich auf eine eigene Europa-Tour zu ihrem aktuellen Album. Nach guten Kritiken allerorten und der regelmäßigen video rotation von „All that’s left“ und „Stare at the sun“ auf hiesigen Musikkanälen, war klar, dass es sogar eine Headliner-Tour werden sollte, und so konnte man die Jungs letztendlich zu humanen Preisen in kleinen Clubs bewundern. Supportet wurden sie dabei von VAUX, von denen ich zuvor allerdings noch nichts gehört hatte. Als sie die Bühne im Logo enterten, war der Laden bereits brechend voll. Auch wenn sie ganz ordentlich losrockten, haben sie es nicht geschafft, die Gehirnwindungen meines Langzeitgedächtnisses zu erreichen – insbesondere, wenn man die Masse ähnlicher Bands betrachtet, die momentan scheinbar wie Unkraut aus dem Boden sprießen. Dafür waren die Songs mit dem Wechselspiel von Gesang und Geschrei, die Performance und die Optik der fünf Jungspunde einfach zu gewöhnlich. Da Screamo aber bei vielen Teens scheinbar noch immer so angesagt ist wie neue Klingeltöne fürs Handy, bekamen sie vom doch recht jungen Publikum nach einer halben Stunde Spielzeit recht ordentlich Applaus.
In der Umbaupause konnte ich mir erst mal in Ruhe die vielen Merchandise-Artikel von THRICE betrachten, entschloss mich dann aber doch, meine knappen Finanzen lieber in flüssige Produkte zu investieren, da T-Shirt- und CD-Preise von 20 € (Zipper = 40 €) für Konzerte einfach zu hoch sind. Los ging es schließlich mit „Under a killing moon“, und der Mob ging von Anfang an ab, als ob es kein Morgen gäbe. Und nichts anderes war zu erwarten – das Konzert war schließlich ausverkauft, die Meute wartete auf die Band wie hungrige Löwen auf das Fleisch, und die vier Kalifornier gaben von Beginn an mächtig Gas. Das Ganze war zwar mächtig laut, jedoch fielen dabei die Gitarren leider dem Schlagzeug und Gesang zum Opfer. Auch wenn sich der Sound gegen Ende besserte, fehlten hier eindeutig die Gitarren – gerade bei einer Band wie THRICE. Und so hatte es den Anschein, als ob die Härte nur aus den geschrieenen Vocals und der double bass bestand, wobei doch insbesondere die Gitarrenparts aus dem Metal zitiert werden. Neben härteren Stücken wie „Paper tigers“ gab es zur Entspannung auch viele poppigere Songs, wie auch das oben angesprochene „Stare at the sun“. Insgesamt ein recht ausgewogenes Programm, das zum größten Teil aus Stücken der letzten beiden Alben bestand, ein tobendes Publikum und haufenweise Crowdsurfer. Die Band wirkte teilweise zwar etwas erschöpft, aber das sei den Jungs aufgrund eines never ending Tourkalenders verziehen, und so wurde zu guter Letzt der Merchandise-Stand doch ganz ordentlich frequentiert.