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THE POISON ARROWS – War regards

Mit MIKE OLDFIELDs „Poison arrows“ hat dieses Trio aus Chicago nur herzlich wenig zu tun. Stattdessen bewegen sich die drei Giftpfeile mit ihrem vierten Album „War regards“ nach wie vor zwischen den Baustellen Noise, Postcore und altem Indie, wie man ihn einst auf Labels wie Sub Pop oder auch in der Fishtank-Serie fand. Zugleich ist dieses Release die 100. Veröffentlichung ihres Labels File 13 Records. Wir gratulieren!
Vielleicht sollte man an dieser Stelle auch noch ein paar der ehemaligen Bands der drei beteiligten Musiker nennen, die mit ATOMBOMBPOCKETKNIFE und DON CABALLERO nicht zu den unbekanntesten in den oben genannten Genres zählen. All diese Erfahrungen hört man auch bei THE POISON ARROWS heraus, denen der Spagat zwischen Sperrigkeit und Eingängigkeit eindrucksvoll gelingt und vor allem Drummer Adam Reach durch ein abwechslungsreiches Schlagzeugspiel herausragt. Zudem ist die Produktion angenehm warm und gleichzeitig druckvoll, so dass hier auch Fans von Bands wie BARRA HEAD, LACK und JAGODA durchaus aufhorchen sollten. Nur leider gibt es trotz allem Lob ein kleines Manko, und das ist der Gesang von Justin Sinkovich. Dabei scheint dies gar nicht unbedingt daran zu liegen, dass Sinkovich den größten Teil der Vocals nachträglich ganz DIY in seinem Haus aufgenommen hat, sondern vielmehr der Tatsache geschuldet ist, dass er Probleme hat, selbst bei seinem monotonen Gesangsstil den Ton zu halten. Bezeichnend dafür gefällt mir die Stelle am besten, wo Rapper Sterling Hayes (SAVEMONEY) seine Gastvocals beisteuert – eine ungewöhnliche Kombination, die aber überraschend gut aufgeht und ein wenig an LA DISPUTE erinnert. Doch trotz aller Nörgelei soll hier das Lob bei weitem überwiegen, schließlich wussten auch die SMASHING PUMPKINS eine große Anzahl an Fans hinter sich.