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THE MOVEMENT – Re-Releases

THE MOVEMENT begleiten mich bereits seit gut 15 Jahren. Damals erschien nämlich ihre Debüt-LP „Move!“, die ihrer Zeit ein gern gesehener Gast auf meinem Plattenteller war. Die Kopenhagener kombinierten von Beginn an linkspolitische Texte mit einer Mischung aus Punkrock, Ska und Mod-Sound, womit sie sich an Bands wie THE WHO, THE JAM oder auch THE CLASH orientierten. Nachdem die ersten drei Alben bereits vor einigen Jahren schon einmal wiederveröffentlicht wurden, erscheinen sie nun erneut als Re-Releases auf Concrete Jungle Records. Sowohl die CD-, als auch die (farbigen) Vinyl-Versionen enthalten dabei mehrere Bonustracks, die von diversen EPs stammen. Ein guter Anlass also, um noch einmal auf das bisherige Schaffen der Band zurückzublicken…

„Move!“ (2003)
Ihr Erstlingswerk bescherte THE MOVEMENT im Erscheinungsjahr 2003 eine Menge Aufmerksamkeit in der Szene, stießen sie doch mit ihrem Sound eine Lücke, die viel zu lange nicht wirklich besetzt war. Ungeachtet ihres Retro-Flairs klangen sie damals sehr erfrischend, zumal sie trotz ihres warmen, analogen Klangs jede Menge Energie transportiert haben. Und an Hits mangelte es „Move!“ wahrlich nicht, schließlich sind hier mit „How come“, „Truth is“, „Turn away your faces“, „Control your temper“, „Losing you“ und „Play it safe“ einige der stärksten Tracks der Band vertreten. Mit zeitlichem Abstand betrachtet kann man sagen, dass THE MOVEMENT mit „Move!“ einen wahren Klassiker geschaffen haben, der in keiner gut sortierten Punkrock-Sammlung fehlen sollte. Auf der jetzt erschienenen Neuauflage ist die „Still living the dream“-EP von 2011 als Bonus enthalten.

„Revolutionary sympathies“ (2005)
Entsprechend sehnsüchtig erwarteten die Fans den Nachfolger, der zwei Jahre später erschien und auf den Namen „Revolutionary sympathies“ getauft wurde. Und sie sollten nicht enttäuscht werden, denn auch dieses Werk hatte mit „More products“, „My street“, „Is that love?“ oder „Something ´bout reality“ die eine oder andere großartige Hymne parat. Textlich nach wie vor dem Sozialismus und der Working Class zugewandt, konnten sie erneut ein Ausrufezeichen in der europäischen Punkrock-Szene setzen. Dass „Revolutionary sympathies“ dennoch in der Gunst vieler Hörer hinter „Move!“ zurückbleibt, dürfte eventuell dem inzwischen eingesetzten Gewöhnungseffekt geschuldet sein, denn auf den Reiz des Neuen, der sicherlich ein kleines Stückchen zum Erfolg des Vorgängers beigetragen hat, konnten THE MOVEMENT bei ihrem zweiten Album natürlich nicht mehr bauen. Dennoch ist „Revolutionary sympathies“ ein tadelloses Album, das in diesem Fall mit den Bonus-Stücken „No jobs“ und „Still an echo“ abgerundet wird.

„Fools like you“ (2012)
Ab Juli 2007 war dann erstmal Pause, da Sänger Lukas Scherfing das vorläufige Ende der Band verkündet hatte. Nachdem THE MOVEMENT drei Jahre später wieder zusammengefunden hatten, erschien im Jahr 2012 schließlich mit „Fools like you“ das dritte Album der Kopenhagener und warf im Vorwege die Frage auf, ob sie an ihren bis dato eingeschlagenen Weg anknüpfen oder eher auf neue Impulse setzen würden. Und tatsächlich sieht es zunächst so aus, als hätten THE MOVEMENT ihren Sound überarbeitet, denn der Hörer wird mit „Monday morning“ von einem halbakustischen Opener überrascht. Jedoch kehrt die Band bereits im darauf folgenden „We got Marx“ (mit der schönen Refrain-Textzeile „We got love, we got hope, we got Marx“) zu ihrem altbewährten Erfolgsrezept zurück, wobei es diesem Album im Vergleich zu den ersten beiden Longplayern ein wenig an Tempo und Spritzigkeit fehlt. So haben es im Endeffekt auch nur zwei Stück von diesem Album in die Riege meiner persönlichen MOVEMENT-Lieblingslieder geschafft, nämlich der gelungene Titeltrack sowie das von einem furiosen Basslauf getragene „Put the lights on“. Dass das Trio im Anschluss dann den Bogen bekommen hat und wieder mit mehr Schmackes zu Werke ging, beweisen hingegen die vier Songs der zwei Jahre später erschienenen „Outrage!“-EP, die als Bonus auf dieser Wiederveröffentlichung enthalten ist.

Übrigens: Für Sommer 2018 ist das vierte Album der Band angekündigt worden. The Story continues…

http://themovement.dk/

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.