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THE BUSTERS – Straight ahead

Eines muss man den BUSTERS lassen: Während andere Bands ihr 30jähriges Bandjubiläum eher mit einer „Best of“-Compilation oder Ähnlichem zelebrieren würden, ist sich die süddeutsche Ska-Legende nicht zu schade, ein brandneues Studioalbum rauszuhauen, welches sogar beachtliche 17 Lieder umfasst. Das nenne ich mal fleißig, zumal die Band auch in puncto Qualität im Vergleich zu den Vorgängern nichts eingebüßt hat. Es ist generell erstaunlich, wie problemlos die BUSTERS in all den Jahren diverse Besetzungswechsel – allem voran bei der Gesangsposition – weggesteckt haben, ohne dass ihr Wiedererkennungsfaktor darunter gelitten hat. Das gilt auch für das neue Werk „Straight ahead“, auf dem Joe Ibrahim den bisherigen Frontmann Ron Marsmann beerbt und nun gemeinsam mit Richie Alexander a.k.a. DR. RING-DING für die Lyrics zuständig ist. Stilistisch klingt das Album derweil wie ein Querschnitt der bisherigen BUSTERS-Veröffentlichungen: Vom MADNESS-inspirierten Ska-Pop (in „The best of times“ wird den Königen des Nutty Sounds sogar textlich gehuldigt) über flotten 2 Tone-Sound, Bluebeat und Traditional-Ska bis hin zu erfrischenden Ska-Punk-Nummern wird hier eine große Bandbreite unterschiedlicher Offbeat-Variationen abgeliefert. An Ohrwürmern mangelt es dabei nicht, und ich möchte als Anspieltipps völlig willkürlich die Stücke „Late night jamboree“, „See the light“, „Famine or feast“ sowie „Love and prayer mania“ empfehlen. Hätte aber auch jedes andere Lied treffen können, denn THE BUSTERS liefern auch nach drei Jahrzehnten noch eingängige Ska-Musik auf allerhöchstem Niveau ab.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.