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NIGHT NURSE – The antidote

Mir war, offen gestanden, gar nicht mehr bewusst, dass ich vor einigen Jahren schon mal das Debüt-Album von NIGHT NURSE besprochen hatte. Doch sobald ich die ersten Takte des Nachfolgers gehört habe, ist die Erinnerung an diese finnische Formation schlagartig zurück! Denn stilistisch bleibt die Band um Frontrau Camy auch auf „The antidote“ ihrem Mix aus Psychobilly, Rock’n Roll und Horrorpunk weitestgehend treu, wobei sich der Sound innerhalb dieser Eckkoordinaten allerdings ein Stück weit in Richtung Rock verschoben hat. Definitiv geblieben ist derweil der unverkennbare melancholische Unterton, der Skandinaviern scheinbar bereits vom Klapperstorch mit in die Wiege gelegt wird und der sich in diesem Fall vor allem im Gesang widerspiegelt. Positive Randnotiz: Im Gegensatz zum ersten Album verzichten NIGHT NURSE beim Artwork diesmal darauf, das in der Vergangenheit gerne gepflegte Image der blutrünstigen Krankenschwester im knappen Latex-Dress auszuspielen. Derartige Showeffekte haben sie nämlich überhaupt nicht nötig und wecken im Endeffekt eher Assoziationen zur Helloween-Party des Swingerclubs Castrop-Rauxel als an eine gestandene Psychobilly-Band.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.