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MYRKVI – Reflections

Es stimmt, was in der Presseinfo steht: „Reflections“ lässt sofort an Roadtrips denken – und mich an das Videospiel „Life is strange 2“, in das die Klänge von MYRKVI auch an vielen Stellen sehr gut gepasst hätten. Vielleicht nimmt Dontnod die Isländer ja für das nächste Projekt mit ins Programm. MYRKVI spielen sehr luftigen, atmosphärischen Folk-Pop, den sie vom Gewicht der isländischen Schwermut befreien und ihm ein gehöriges Maß an Lockerheit einimpfen (oh, Vorsicht mit diesem Wort in der heutigen Zeit!). Zwar klingt auch „Reflections“ nach Meer, aber doch eher sehr selten nach Eismeer und bitterer Kälte, vielmehr nach Karabik, Sonne und Frohsinn. Mag in der Kombination seltsam klingen, funktioniert aber in eben dieser ganz hervorragend. Denn Unterschiede ziehen sich ja bekanntlich an. Besonders schön ist aber auch, dass MYRKVI mit „Sér um sig“ (so in etwa: „kümmert sich um sich“) einen Song in ihrer Heimatsprache mit auf dem Album haben, der die Kontraste noch einmal deutlicher hervortreten lässt. So klein Island auch sein mag, so groß(artig) ist sein Output an hervorragender Musik – hier reihen sich MYRKVI wie selbstverständlich ein. Zarte, spannende, wohltuende Folkmusik mit sehr spezieller Note. Lässt den Herbst golden wirken.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.