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GLEN MATLOCK – Good to go

Glen Matlock spielt eine wichtige Rolle bei meiner persönlichen Punkrock-Sozialisation. Als Bassist und Songschreiber der SEX PISTOLS zeigt er sich für Punk-Klassiker wie „Good save the Queen“, „Pretty vacant“ und „Anarchy in the UK“ verantwortlich, und eben jenes „Never mind the bollocks“-Album, auf dem diese Songs enthalten waren, brachten mich im zarten Alter von zwölf Jahren zur Punk-Musik. Zwar gab es die SEX PISTOLS zu jenem Zeitpunkt seit gut zwei Jahrzehnten nicht mehr, doch dank meines Cousins, der mir das Album auf Kassette überspielt hat, kam ich reichlich zeitverzögert in den Genuss dieses musikalischen Meilensteins, der in der Folge auch mein Leben verändern sollte. Glen Matlock wurde im Jahr 1977 durch Sid Vicious ersetzt und gründete in der Folgezeit mit RICH KIDS und THE MAVERICKS (die sich später in THE PHILISTINES umbenannten) noch zwei weitere Bands, deren Existenz mir persönlich jedoch zugegebenermaßen bisher unbekannt war.
Insofern war ich doch recht gespannt, was mich auf „Good to go“ erwartet. Dabei nimmt die Kamm-Geste auf dem Cover-Foto eigentlich bereits die Antwort vorweg: Glen Matlock hat sich mittlerweile dem Rock’n’Roll verschrieben! Mal in bester Rockabilly-Manier („Sexy beast“), mal nach eher traditioneller Art („Won’t put the brakes on me“), mal mit Country-Einschlag („Couldn’t give a damn“) und mal im Stile des Blues-Rock („Piece of work“). Unterstützung erhält er dabei von STRAY CATS-Drummer Slim Jim Phantom und Gitarrist Earl Slick, der einst mit DAVID BOWIE zusammengearbeitet hat. Angesichts dieser erfahrenen Mitmusiker dürfte eigentlich klar sein, dass die Lieder auf „Good to go“ handwerklich einwandfrei umgesetzt wurden. Wer also mit den aufgezählten Musikstilen etwas anfangen kann, sollte hier unbedingt mal reinhorchen!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.