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EMILIE ZOÉ – The very start

Sicherlich, man mag das Gefühl entwickeln, dass EMILIE ZOÉs Album „The very start“ sehr düster ist. Doch würde ich es eher eines nennen, das voller Melancholie ist, die teils an der Schwermut kratzt, teils aber auch die sonnigen Ecken zu ihrem Recht kommen lässt. Eins ist die Musik fraglos: Intensiv. Sie fordert den Hörer auf, sich mit ihr zu beschäftigen, sie nicht einfach so links liegen zu lassen oder einfach nebenher ertönen zu lassen. „The very start“ fordert Mitdenken, Mitsummen, Mitwippen, Mitleiden. Mich erinnert es teilweise an AND ALSO THE TREES in ihrer Fäden ziehenden Bedrücktheit oder ähnlich ruhige Bands des Düstergenres. Was aber vielen von ihnen fehlte, ist das, was „The very start“ hat: Die Stimme von EMILIE ZOÉ, denn diese schwebt, thront und erstrahlt über allem, was sich in ihrem Hintergrund tut. Sie ist besonders. Besonders verquer, besonders schön, besonders verletzt oder verletzend. Immer so, wie es die Songs von ihr verlangen. Oder sie von den Songs? In jedem Fall wären die Tracks des Albums nur halb so begeisternd, würden sie nicht von EMILIE ZOÉ interpretiert. Musik für die wohlige Melancholie mit Blick ins Kerzenlicht.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.