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DEZOLAT – Fassade

München ist nicht gerade für eine florierende alternative Musikszene bekannt. Umso schöner, wenn dort gelegentlich völlig unverhofft Bands wie DEZOLAT auftauchen, die für ein wenig frischen Wind in der bayrischen Landeshauptstadt sorgen. Da wir es hier mit einen Duo zu tun haben, wird der Sound relativ minimalistisch gehalten. Die beiden ersten Stücke „Auf und ab“ und „Rote Gitarre“ erinnern mich zunächst etwas an LOVE A: Nach vorne treibende Post-Punk-Songs mit geradlinigem Schlagzeug und leichtem Wave-Einschlag. Ab dem dritten Lied macht sich allerdings ein starker Bezug zu Hamburger Schule-Bands wie BLUMFELD, TOCOTRONIC oder DIE STERNE bemerkbar, ab und an aufgelockert durch kleinere NDW-Anleihen („Alleine kuscheln“). Insgesamt also ein spannendes Gesamtpaket, mit dem DEZOLAT eine Nische besetzen, die in ihrer Heimatstadt bisher kaum beachtet wurde. Und mit dem sie durchaus auch im Rest der Republik Gehör finden könnten.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.