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DER FEINE HERR SOUNDSO – Beweisstück A

Erstmal Chapeau für den Bandnamen, so viel Zeit muss sein. Und: Hurra, es gibt ihn noch, den straighten, politischen, lauten, ich sag mal blöd, den echten Punk. Dreckig und ehrlich. DER FEINE HERR SOUNDSO aus Hamburg regt sich auf, kritisiert und prangert an, ohne aber dabei die Sicht auf sich selbst zu verlieren. Dabei setzt das Quartett konsequent auf harte, aber nie schmerzende Gitarren und vor allem packende, den Kopf anrührende Lyrics, die sich wie Kletten an die Ganglien legen. Natürlich kommen einem da sofort MUFF POTTER und ihr Frontmann Nagel in den Sinn… Spätestens beim zweiten Hören kann der geneigte Hörer die Texte schon fast mitsingen, weil sie eben so treffend und auch noch großartig formuliert sind. Beispiele? „Hätte, hätte, Kausalkette…“, „Das ist mir alles viel zu echt…“, „Keine Nazis – ist schon klar / das betont ihr jedes Mal / Mir egal, wie ihr euch nennt / eure braune Scheiße stinkt“, „Der Apfel fällt nicht weit vom Stammtisch…“. Fragen? Ich denke nicht. DER FEINE HERR SOUNDSO ist vielleicht noch nicht so erwachsen geworden wie seine Altersgenossen, aber das ist auch gut so und sollte sich bitte nicht allzu schnell ändern, denn sonst regt er sich nur wieder auf. Und wir auch. Das wäre doch unnötig und lässt sich bestimmt mit einem Fulltime-Album verhindern. Denn wäre „Beweisstück A“ auf Tape herausgekommen, könnt ihr euch vorstellen, wie dieses schon leiern würde. Also, ran ans Werk, DER FEINE HERR SOUNDSO, nachlegen!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.