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COLDSIDE – Fuck your system

Es ist nicht einfach, über das neue Album von COLDSIDE zu schreiben, ohne im nächsten Atemzug auf AGNOSTIC FRONT zu verweisen. Denn „Fuck the system“ erscheint nicht nur auf dem Label Strenght Records, welches AF-Sänger Roger Miret gemeinsam mit RAZORBLADE-Frontmann Wouter Rebellion betreibt, sondern erinnert sowohl musikalisch, als auch inhaltlich ein ums andere Mal an die New Yorker Hardcore-Legende. Während in den Texten standesgemäß für den Szene-Zusammenhalt plädiert und gegen das System (was auch immer darunter genau zu verstehen ist…) gewettert wird, geben sich auf musikalischer Ebene metallastiger Eastcoast-Hardcore und mitreißender Oi!- und Streetpunk-Sound die Klinke in die Hand. Dies spiegelt sich auch in der Gästeliste des Albums wider: BISHOPS GREEN bitten in „Street warriors“ zum gepflegten Straßenpunk-Kaffeekränzchen, während auf der anderen Seite unter anderem Roger Miret (da isser wieder!) die Hardcore-Fahne hochhält. Zudem werden mit „I´ve had enough“ auch noch die guten alten SLAPSHOT gecovert. Das Highlight eines insgesamt ziemlich soliden Albums bildet jedoch die Singalong-Hymne „Lions pride“, die zu den besten Songs gehört, die ich in den letzten Jahren aus dieser Richtung vernommen habe. Noch zwei bis drei weitere Stücke dieses Kalibers, und das Album wäre der absolute Oberkracher geworden. Doch auch so reicht es immerhin noch für das obere Viertel der Hardcore-Tabelle.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.