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AUTHORITY ZERO – Broadcasting to the nations

AUTHORITY ZERO – eine Band, über deren Namen ich zwar schön des Öfteren gestolpert bin, von denen ich aber bisher (zumindest bewusst) noch kein einziges Lied gehört hatte. Dabei ist „Broadcasting to the nations“ bereits ihr sechstes Album, und die Formation existiert mit diversen Pausen und Umbesetzungen bereits seit über 23 Jahren. Was mir an diesem Longplayer zunächst auffällt, ist der Umstand, dass sich AUTHORITY ZERO offenbar von gleich mehreren anderen Gruppen aus den unterschiedlichsten Punkrock-Spielarten beeinflussen ließen. Dies beginnt bereits bei den reingeschnittenen Publikums-Sprechchören zu Beginn der Platte, die man in identischer Form auch von DROPKICK MURPHYS-Konzerten kennt. „First one in the pit“ erinnert hingegen an den Posi-Core von H2O, „Reconciliation“ trägt eindeutig die DNA von BAD RELIGION in sich, „Destiny and demise“ könnte aus der mittleren Phase von RISE AGAINST stammen, das melancholische „When we rule the world“ hat einen kräftigen ALKALINE TRIO-Beigeschmack, und „Summer Sickness“ klingt mit seinen Reggae-Offbeats wie eine Verneigung vor SUBLIME. Man könnte wohl ewig weiter nach Einflüssen innerhalb der 13 Songs suchen, aber dabei kämen aus meiner Sicht zwei wichtige Aspekte zu kurz: Zum einen nämlich die Tatsache, dass AUTHORITY ZERO ein verdammt abwechslungsreiches Album aufgenommen haben. Und zum anderen, dass „Broadcasting to the nations“ über eine enorme Hit-Dichte verfügt. Denn die Jungs aus Arizona klingen nicht nur wie eine Mischung der oben genannten Bands, sondern sie können diesen auch qualitativ problemlos das Wasser reichen. Da lässt sich über die mangelnde Eigenständigkeit schon mal großzügig hinweg sehen. Für mich eine der besten Punkrock-Scheiben des Sommers!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.