STING – The last ship

STING hat ein Broadway-Musical geschrieben. Und natürlich direkt auf die Bühne gebracht. Vorher allerdings hat er einige Jahre Schreibblockade durchlebt, die dann endlich mit „The last ship“ aufgelöst wurde. Dafür ging er zurück zu seinen eigenen Wurzeln und nutzte diese, um mit ihrer Hilfe eine eigene Geschichte zu erzählen. Dabei geht es nicht nur um persönliche Reisen, sondern auch um musikalische und menschliche allgemein. Musik und Texte stammen von STING und die Umsetzung durch Joe Mantello (Regie) und Steven Hoggett (Choreographie) ist so stimmig, dass man vom ersten Song an in einen Sog gerät, der mit fortschreitender Zeit immer stärker wird und den Hörer auch nach dem letzten Ton nicht einfach so in sein angestammtes Leben entlassen mag. Musikalisch changiert „The last ship“ dabei zwischen eindeutig musicallastigen Stücken („August winds“ u.a.), typischen Folknummern und traumhaften Balladen. Eins ist völlig klar: „The last ship“ ist kein typisches STING-Album, vielmehr zeigt es eine Seite des Künstlers, die vielen noch nicht bekannt gewesen sein dürfte. Er offenbart das Talent, auch eine Theaterbühne in kürzester Zeit zu erobern und für sich einzunehmen. Der Cast merkt man an, mit wie viel Elan und Spaß sie bei der Sache waren, um diese Klänge und Texte auf die Bretter, die die Welt bedeuten, zu bringen. Wenn sich doch nur jede Schreibblockade in ein solches Ergebnis ummünzen ließe.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.